Die Ursprungsfassung dieses Verstärkerchens findet sich
hier.
Nach einem Jahr treuen Dienstes ging mir das latente
Brummen dieses Verstärkers doch zu sehr auf den Senkel: Ich habe daraufhin die
Chance genutzt und die Sache von Grund auf neu aufgebaut.
Die
Schaltung des Verstärkerchens
Die Verbesserungen betreffen im Wesentlichen folgende
Punkte:
- Einbau einer ordentlichen Netzdrossel, um den Brumm in den Griff zu
kriegen.
Problem hierbei: Wenig Platz. Durch Ersetzen des
2x 100 µF Siebelkos durch ein mechanisch kleineres Modell
mit 2x 32 µF konnte ich den notwendigen Einbauplatz
schaffen. Dank der Drossel ist die Siebung ordentlich: Das Brummen ist
auf einen Bruchteil des vorherigen Wertes zurückgegangen, gleichzeitig
erreicht die Restspannung der Elkos nach dem Ausschalten bis zum
Erkalten der Röhren eine Spannung von ca. 10 V, was beim Basteln
eine willkommene Sicherheitsbereicherung darstellt.
- Neuaufbau der Schaltung auf Doppelreihenlötösenleisten:
Das hatte gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe erschlagen:
- Jede Endröhre erzeugt ihre eigene Vorspannung, die
Kanaltrennung wurde dadurch im Höhenbereich besser. Ebenso hat
sich dadurch die Symmetrie verbessert, weil jede Endröhre für
ihre eigene Vorspannung zuständig ist.
- Kleinerer Aufbau, die Leitungswege sind kleiner geworden,
dadurch ist die Schwingneigung sehr zurückgegangen.
- Mehr Bauteilplatz, die Vorröhre konnte dadurch von
Gleichspannungseinfüssen am Eingang verblockt werden.
- Andere Bauteile, dadurch ist der Fehler mit dem schwachen
linken Kanal jetzt einwandfrei nur noch durch das
Lautstärkepoti mit miesem Gleichgang bedingt.
- Neudimensionierung der Gegenkopplung, die jetzt einen weit nach
unten reichenden Frequenzgang bedingt und die Höhen in gewissen Grenzen
anhebt.
- Durch die Überarbeitung ist die Wirtschaftlichkeit insgesamt stark
gestiegen, die Versorgungsspannungen insgesamt sind gestiegen, dadurch
kann mehr Ausgangsleistung produziert werden.
Der Frequenzgang der Schaltung
Den Nachbau kann ich nur empfehlen, wenn man die Teile
eh gerade 'rumfliegen hat. Die Ausgangstrafos sind jene aus den älteren
Grundig-TV-Geräten mit Klappchassis. Ohne Klangregelung und gehörrichtiger
Lautstärkekorrektur irgendwie nur bei größeren Lautstärken wirklich zu
gebrauchen, was aber auch nicht hinhaut, weil EL95 nicht grad der Bringer in
Sachen Leistung sind.
Gesamtansicht von der Vorderseite, die Bedienelemente liegen durch die beengten Verhältnisse
innen etwas ungünstig. |
Ansicht von Hinten, rechts die
Eingangs- und Ausgangsbuchsen. |
Blick auf das Innenleben, als
magnetische Abschirmung um den Trafo sorgt eine Cappuccinodose gegen
Brummeinstreuungen. Ein Dosendeckel hält Wärme und elektrische
Felder der Endröhren vom Poti fern (Schwingneigung!). |